Angriffstrupp in Not

27. Juni 2018

Der Einsatz unter Atemschutz zählt zu den gefährlichsten Einsatzaufgaben und setzt deshalb wichtige Sicherheitsvorkehrungen und eine gute Aus- und Fortbildung der Trupps sowie entsprechende Einsatzausrüstung voraus.

Die Möglichkeiten eines Einsatzes unter Atemschutz treten in den verschiedenen Alarmierungen der Feuerwehr des Öfteren auf. Sei es bei PKW-Bränden, Gebäudebränden, Einsatz mit Chemikalien, teilweise Wohnungsöffnungen bei denen CO (Kohlenmonoxid) Melder anschlagen.

Ein Atemschutztrupp (AT-Trupp) besteht in der Regel aus zwei Mann. Diesem Trupp steht ein Sicherungstrupp gegenüber.

Er dient in erster Linie nur zum Eigenschutz des jeweiligen eingesetzten Trupps. Sollte dieser Trupp im Einsatzfall in Schwierigkeiten geraten, wird der Sicherungstrupp sofort zur Rettung eingesetzt.

Der Sicherheitstrupp muss so ausgerüstet und geschult sein, dass er im Falle einer Verunglückung des Atemschutztrupps/Angrifftrups sofort Hilfe leisten kann. Einige Feuerwehren gehen dazu über, den Sicherheitstrupp mit zusätzlichem Material speziell für den Atemschutznotfall auszurüsten (Sicherheitstrupp Tasche mit zusätzlichem Atemschutzgerät oder zusätzlicher Fluchthaube, Rettungstuch etc.).

Vor Kurzem übte eine kleine Gruppe von Ergoldinger Atemschutzträgern genau diese Situation. 

Unter Anleitung von Kommandant Alexander Kiesl wurde zuerst eine theoretische Unterweisung abgehalten.

Nachdem die jeweiligen Gerätschaften nochmals kurz erläutert wurden ging es in den praktischen Teil über.

Angenommen wurde ein verletzter Truppmann im Gebäude. Ausgerüstet mit Sicherheitstrupp-Tasche und Schleifkorbtrage ging es mit abgedunkelten Atemschutzmasken zur Personenrettung.

Nach Auffinden des verletzten Kameraden wurden zuerst seine Vitalfunktionen überprüft. Ist die Person ansprechbar, Atemkontrolle, Verletzungen.

Da nicht auszuschließen ist, daß das eingesetzte Gerät oder Maske vielleicht beim Sturz zu Schaden gekommen ist, wird auf eine externe Luftversorgung übergegangen.

Hierbei muss vom Verletzten die Maske vom Kopf gezogen und eine Fluchthaube wieder übergezogen werden. Diese Haube wird ständig mit Luft versorgt. Durch einen Überdruck ist ein Eindringen giftiger Dämpfe ausgeschlossen.

Nach Herstellung des Atemschutzes, ging es an die Umlagerung des verletzten Kameraden in die Schleifkorbtrage. Diese dient zur schonenden und patientengerechten Rettung von verunfallten Personen.

Nachdem die sichere Rettung gewährleistet werden konnte, begannen die Feuerwehler ihren Kameraden aus der Gefahrenzone zu bringen.

Auf die doch recht anspruchsvolle Rettung gab es im Anschluß ein Übungsgespräch mit allen Beteiligten.

Vorteile, aber auch Nachteile wurden aufgezeigt. Das Resume bestand darin, daß in den nächsten Übungen vermehrt diese Situation in die Rettung mit eingebaut wird.

Nach ungefähr 1 1/2 Stunden war die Übung wieder beendet.