Gewalt gegen Einsatzkräfte

3. Dezember 2018

 

Ein aktuelles Thema, das seit einiger Zeit immer mehr zum Problem wird.

 

Gewalt gegen Rettungskräfte nimmt immer mehr zu. Wurden den Rettern vor einiger Zeit „nur“ der „Vogel“ oder der „Mittelfinger“ gezeigt, sehen wir uns mittlerweile immer aggressiveren Feindseligkeiten ausgesetzt.

Schläge werden angedroht, Helfer werden überfahren, über Gerätschaften wird uriniert. Um nur einige Beispiele zu nennen.

So zum Beispiel Anfang des Jahres 2018 in Berlin:

Als zwei 28 und 29 Jahre alte Sanitäter einen Patienten behandeln wollten, wurden sie von einem 37-Jährigen beleidigt und mit Böllern beworfen, die direkt neben ihnen explodierten.

Zudem versuchte der Mann auf einen Defibrillator zu urinieren.

Als die Sanitäter versuchten den Mann zu fixieren, spukte er einem der Helfer ins Gesicht.

Ebenfalls in Berlin hatte eine 21-Jährige zwei Sanitäter mit einem Küchenmesser bedroht während diese eine 13-Jährige behandelten.

(Quelle:BZ 18)

April 2018 in Augsburg:

Straßensperre aufgrund einer Ölspur. Kurz bevor die Unfallstelle wieder freigegeben werden sollte, fuhr ein 72-Jähriger Rollerfahrer auf die Absperrung zu und ignorierte diese. Einem Feuerwehrmann, der ihn an der Weiterfahrt hindern wollte, fuhr er über den Fuß.

 

Am selben Tag wiederum in Berlin:

Gegen 20 Uhr wurde die Berliner Feuerwehr zu einem Lokal gerufen, weil ein 43-Jähriger zunächst randalierte hat bevor er anschließend bewußtlos wurde.

Als die Rettungskräfte den Mann ansprachen, sprang er plötzlich auf, schrie herum und warf ein umherstehendes Fahrrad auf einen Feuerwehrmann. Danach schlug er um sich und verletzte eine Polizistin.

(Quelle:Feuerwehrmagazin Aug. 2018)

Juni 2018 in Ottobrunn:

Zwei Minderjährige griffen einen Notarztwagen der Feuerwehr München an. Ein 20-Jähriger schleuderte dabei noch eine gefüllte Whisky-Flasche gegen das Fahrzeug. Die Flasche durchschlug die Beifahrerscheibe und traf die Notärztin im Gesicht.

Dabei wurden der Notärztin mehrere Zähne ausgeschlagen und der Kiefer gebrochen.

Ihr Fahrer - ein Rettungsassistent- wurde ebenfalls durch Glassplitter verletzt.

(Quelle: AZ Juni 2018)

Auch wir haben leider schon mehrfach entsprechende Erfahrungen machen müssen:

Ergolding. Ein Feuerwehrmann mußte aufgrund eines Radrennens eine Straße im Gemeindegebiet absperren.

Ein Passant, der mit seinem Traktor unterwegs war, ignorierte aber die Zeichen des Feuerwehrmannes und setzte seine Fahrt fort.

Dabei wurde der Kamerad verletzt.

(Quelle: FF Ergolding)

Jüngstes Beispiel August 2018:

Ein Verkehrsunfall zwischen einem Motorradfahrer und einem entgegenkommenden Fahrradfahrer.

Passiert zwischen Ergoldsbach und Martinshaun. Beide wurden schwerst verletzt. Der Wirtschafts- und Radweg wurde von der Feuerwehr für den Verkehr gesperrt.

Einem Rennradfahrer missfiel die Sperrung, weil er nicht passieren konnte. Er drohte dem Feuerwehrmann nach einem kurzen Streit mit den Worten: „Wennst mi ned weidafohn lasst, dann kriagst oane“.

Der Radrennfahrer flüchtete noch bevor die Polizei vor Ort war.

(Quelle: LZ/WB August 2018)

 

Das sind nur einige (wenige) Beispiele von Fällen, bei denen Rettungskräfte, egal ob Sanitäter oder Feuerwehrler, zum Ziel von Aggressionen werden.

Für uns ist das in keinster Weise nachvollziehbar.

Rettungskräfte sind 24 Stunden am Tag, 365 Tage im Jahr für jeden Bürger zur Stelle wenn sie gebraucht werden. Zum großen Teil geschieht dies ehrenamtlich während unserer Freizeit.

Unsere Aufgabe ist es zu helfen und das machen wir gerne und mit viel Leidenschaft. Egal zu welcher Tages- oder Nachtzeit wird mit Sicherheit immer die schnellste und beste Hilfe geboten.

Dazu gehört auch, dass wir manchmal Lärm verursachen und Straßen oder Wege sperren müssen. Das Alles machen wir nicht zum Spaß oder aus Langeweile. Es dient dem Schutz oder der Rettung von Menschen, Tieren und sonstigen Gütern.

Die Arbeit die wir leisten, wird durch jede Pöbelei, Gewaltandrohung oder auch Anwendung erschwert und kann im schlimmsten Fall wertvolle Zeit kosten, die an anderer Stelle sinnvoller investiert wäre.

Wir erwarten kein Dankeschön oder Lob für unsere Arbeit. Wir erwarten aber mit dem gleichen Respekt behandelt zu werden, den sich jeder für sich selber wünscht.

In diesem Sinne wünschen wir eine schöne unfallfreie Zeit.

Ihre Feuerwehr Ergolding