"Bulli - MTW - MZF - Kombi", wie auch immer

8. Januar 2021

Das Jahr 1956 war für die Ergoldinger Feuerwehr ein sehr wichtiges und gutes Jahr.

In diesem Jahr erhielten wir als erste Feuerwehr Niederbayerns ein VW-Kleinlöschfahrzeug.

Basis dieses Fahrzeugs war ein VW T 1. Im Volksmund auch "Bulli" genannt.


Ein Kleintransporter der Volkswagenwerk GmbH (ab 1960: AG). Der T1 war das erste Modell der VW-Bus-Reihe, deren Modelle offiziell VW Transporter und intern Typ 2 genannt wurden. Nach dem VW Käfer, intern Typ 1, ist der VW-Bus die zweite Baureihe des VW-Werkes für die zivile Nutzung und wird bis heute als VW T5/T6 produziert. Der Transporter wurde ab 1949 entwickelt und 1950 zur Marktreife gebracht. Der Wagen, der während seiner Bauzeit Marktführer war, gilt als ein Symbol des deutschen Wirtschaftswunders.

 

Ausgestattet war dieses Fahrzeug mit Feuerwehrutensilien. Auf kleinstem Raum wurden schon damals wichtige Gerätschaften für Brände und Unfälle im Fahrzeug verlastet.

Ein Anhänger gehörte ebenso zur Ausrüstung.

Leider sind von diesem Gespann wenig bis fast gar keine Aufzeichnungen mehr vorhanden.


Einige technische Daten, die sich noch finden ließen:

Hersteller: Volkswagen

Produktionszeitraum: 1950 - 1967

Bauformen: Kleinbus, Kastenwagen, Pritschenwagen

Motoren: 1,1 - 1,5 Liter (18-32 KW)

Nutzlast: bis zu 1000 kg

zul. Gesamtgewicht: bis zu 2,10 to

 

Jahre später, auch hier ist die genauer Jahreszahl leider nicht mehr nachvollziehbar, bekam die Feuerwehr Ergolding ein Nachfolgemodell.

Ein VW T 2, ein in erster Linie Fahrzeug für den Personentransport, wurde beschafft.

Bezeichnung: Mannschaftstransportwagen (MTW).

Der VW T 2 genauer VW Typ 2 T2 war die nach dem 1950 eingeführten Vorgängermodel VW Typ 2 T1 ab 1967 produzierte zweite Generation der VW-Bus-Reihe von Volkswagen. Von 1967 bis 1979 wurden im VW-Werk Hannover insgesamt 2.533.188 Typ 2 T2 hergestellt. Am 31.Oktober 1979 verließ dort der letzte Wagen das Band.


Hier gibt es, Dank Stephan Barth, noch zwei Fotos. Einmal sogar mit Anhänger, der bis heute noch im Besitz der Feuerwehr Ergolding ist.

Dieses Modell unterschied sich nur in Größe und Aussehen vom Vorgänger.

Die technischen Daten blieben aber im Großen und Ganzen fast gleich.

So konnte auch die Nutzlast des Fahrzeuges nicht erweitert werden.

Das zulässige Gesamtgewicht "durfte" aber um 200 kg erhöht werden. Auch die Motorisierung konnte auf bis zu 51 KW gesteigert werden.

 

Im Oktober 1989 übernahm die Feuerwehr Ergolding ein neues Transportfahrzeug.

Diesmal auf Fahrgestell eines Mercedes Benz.

Der T 1 wurde als Kastenwagen, Kombi I, Kombi II, Kleinbus, Pritschenwagen, Kipper und Chassis ohne Aufbau, teilweise auch ohne komplettes Fahrerhaus angeboten. Maximal standen drei unterschiedliche Radstände, nämlich 3,05 m, 3,35 m und 3,70m, zur Verfügung. Das zulässige Gesamtgewicht reichte von 2,55 t bis 4,6 t, der Antrieb erfolgte wahlweise durch Otto- oder Dieselmotoren.

Bezeichnung: Mehrzweckfahrzeug (MZF) MB 310.

Dieses Fahrzeug, mit längerem Radstand, war eine weitere Bereicherung für die Schlagkraft der Feuerwehr.

Ausgebaut durch die Fa. Krümpelmann, waren in dem Fahrzeug weitere wichtige Gerätschaften für den Feuerwehrdienst vorhanden.

Lüftungsgeräte, Atemschutzgeräte, Material für technische Hilfeleistung, Handwerkszeug, Funkgeräte und Handlampen um nur Einiges zu nennen.

Auf dem Dach, fest installiert, Lautsprecher um Durchsagen für die Bevölkerung durchführen zu können.


Aufgaben dieses Fahrzeugs im Allgemeinen:

Personentransport, leichter Materialtransport, Funkstelle, Witterungsschutz, Rückzugsort für nicht verletzte Unfallopfer usw..

Ein MZF, MTW ist das „Mädchen für Alles“.

Eines der Wichtigsten Anbauteile war die Anhängerkupplung.

Komplett sind diese Fahrzeuge meist mit Anhängern verschiedener Größen.

Nach Übungen oder auch Einsätzen wie zum Beispiel Bränden müssen u. a. eine Vielzahl von Schläuchen zurück transportiert werden. Aber auch für anderen Gerätschaften war und ist der Fahrzeuganhänger von großer Bedeutung.

 

Im Jahr 2007, nach 18 Jahren und 90000 km Laufleistung, hatte der MB 310 „ausgedient“ und wir bekamen unseren jetzig „Kombi“.

Wiederum einen Mercedes Benz mit der Bezeichnung 311 CDI.

Dieses Fahrzeug ist bereits seit 13 Jahren in unserem Fuhrpark fest mit verankert.

Die Aufgaben haben sich seit jeher aber nicht verändert. Seit einigen Jahren befindet sich ein aufklappbares Vorwarngerät auf dem Dach. Benötigt wird dies bei Unfällen auf Bundesstraßen oder auch auf der Autobahn.

In weitem Abstand zum Verkehrssicherungsanhänger weißt er den nachfolgenden Verkehr auf Gefahrenstellen hin.

Der lange Radstand und das erhöhte Dach bieten der Mannschaft aber auch den Gerätschaften ausreichend Platz.

Die Zuladung hat sich seit dem VW T1 etwas gesteigert.

1.245 kg lassen das zulässige Gesamtgewicht auf 3.200 kg ansteigen. Auch die Motorisierung hat sich in diesem Fall bis auf 80 kW gesteigert.

Weitere technische Neuerung gegenüber den Vorgängern sind ASR, Bremsassistent, elektronisches Stabilitätsprogramm und Airbags.

In diesen, insgesamt 64 Jahren, hat sich nicht nur feuerwehrtechnisch sondern auch fahrzeugtechnisch, einiges getan.

Die Entwicklung der Fahrzeuge, Motoren, Gerätschaften geht unermüdlich weiter.

Ein immer größer werdendes Anforderungsprofil setzt immer neuere Entwicklungen voraus.

Ein Dank der Entwicklung der letzten Jahrzehnte.

Anbei noch ein paar Fahrzeugfotos der Feuerwehr Ergolding. Vom VW T 1 (Orginal) über den T 2 (Symbolfotos), dem MB 310 (Orginal) bis hin zum heutigen Fahrzeug MB Sprinter.