Vom 1017èr bis hin zum TGM

30. Januar 2021

Die Baureihe, die Mercedes Benz in den Jahren 1973 bis 1988 baute, gliederte sich insgesamt in drei Baureihen.

 

Die Neue Generation (NG) ´73, Generation ´80 und Generation ´85

NG '73

Die „Neuen Generation“, die ab 1973 eingeführt wurde, war zunächst als Baustellenfahrzeug mit entsprechend kurzer Kabine auf den Markt gebracht worden. Ab 1977 war das Fahrerhaus in drei verschiedenen Varianten erhältlich: einer kurzen Kabine, auch S-Fahrerhaus genannt, einer mittellangen Kabine (M-Fahrerhaus) mit schmalen hinteren Seitenfenstern sowie der damaligen Fernverkehrskabine, dem L-Fahrerhaus. Alle Fahrerhäuser waren nun kippbar. Im Jahr 1979 kam noch das sog. Großraum-Fahrerhaus hinzu.

NG '80

Ab 1980 wurden die Fahrzeuge der Neuen Generation mit überarbeiteten Baukastenmotoren in V-Bauweise mit wahlweise 6, 8 oder 10 Zylindern angeboten die Sechszylinderreihenmotoren blieben weiter im Programm.

Von außen erkennbar waren die überarbeiteten Fahrzeuge an den Windableitern, die an den Ecken der Fahrerhäuser montiert wurden. Weiterhin entfiel die waagerechte Zierleiste auf dem Kühlergrill. Typenschriftzug und Spiegelgehäuse waren fortan schwarz.

Ab 1984 war eine Leistungssteigerung von 261 kW auf 368 kW mit im Angebot mölich.Eingebaut wurde dieser Motor in der dreiachsigen Zugmaschine 3850 AS.

NG '85

Eine dritte und letzte Überarbeitung fand im Jahr 1985 statt. Erstmals eingeführt wurde die elektropneumatische Schaltung(Electronic Power Shift, EPS), eine computergestützte Schalthilfe.

Die Motorenleistung wurde weiterhin kontinuierlich gesteigert.

Äußerlich erkennbar waren diese neuen Fahrzeuge an den kleineren, rechteckigen Typenschildern mit silberner Schrift. Auf dem Armaturenbrett wurden modernere Kippschalter anstelle der bisherigen Drucktaster verwendet.


 

Bei unserem Fahrzeug handelte es sich damals um einen Mercedes Benz 1017.

Indienststellung im Jahre 1978.

Somit ein NG ´73

Angetrieben wurde der Mercedes-Benz 1017 durch den OM 352 A. Hierbei handelte es sich um einen wassergekühlten 6-Zylinder-Diesel-Reihenmotor mit Abgasturbolader und integriertem Kompressor, der aus 5.675 cm³ eine Leistung von 127 kW bei 2.800/min hervorbrachte. Das maximale Drehmoment betrug 540 Nm bei 1.600/min. Im Normalbetrieb lag der Verbrauch bei ca. 20 l pro 100 km. Die Kraftübertragung erfolgte mittels einer hydraulisch betätigten Einscheiben-Trockenkupplung und einem handgeschalteten synchronisierten 5-Gang-Getriebe auf die Hinterachse, die über eine Differenzialsperre verfügte.

Die Höchstgeschwindigkeit betrug 93 km/h.

Gebremst wurde mit einer luftunterstützten Hydraulikbremse und vier Trommelbremsen.

Die Bremskraft wurde schon damals über einen automatischen, lastabhängigen Bremskraftregler (ALB) gesteuert.

Eine Dauerbremse war in Form einer pneumatisch betätigten Drosselklappe im Auspuffkrümmer vorhanden. Mechanisch wurde dabei gleichzeitig die Kraftstoffförderung unterbunden, da diese Einrichtung gleichzeitig zum Abstellen des Motors diente.

 

Ganze 17 Jahre diente uns der „1017er“ als Löschfahrzeug und somit als erstes Fahrzeug für die technische Hilfeleistung.

Bestückt war dieses Fahrzeug neben zahlreichen Schläuchen, Geräten auch mit einem Hilfeleistungsatz Spreizer/Schere

 

Abgelöst als „erstes“ Löschfahrzeug wurde er durch ein Fahrzeug der Marke MAN mit Aufbau der Firma GFT im Jahre 1995

 

Modellbezeichnung F 90.

Der F90 kam 1986 als Frontlenker von 18 bis 48 Tonnen auf den Markt. Passend für verschiedene Einsatzzwecke war der Truck mit Nahverkehrsfahrerhaus, Fernverkehrsfahrerhaus und Großraumfahrerhaus erhältlich. Als Motoren kamen 5-Zylinder, 6-Zylinder und 10-Zylinder-Diesel mit Abgasturboaufladung und Ladeluftkühlung zum Einsatz. Sie deckten einen Leistungsbereich zwischen 270 und 500 PS ab. Die breite Typenpalette vom Zwei- bis Vierachser trug den sich wandelnden Bedürfnissen im Transportgeschäft Rechnung.

 

Das Fahrgestell hatte die Bezeichnung 12.232.

Zulässiges Gesamtgewicht von 12.500 kg mit einer Motorenleistung von 169 KW / 232 PS bei 2400 U/min.

Zwischen diesen beiden Fahrzeugen steckten viele Weiterentwicklungen sowohl in der Motorisierung als auch im Aufbau.

Die Gestalltungsmöglichkeiten in der Gerätschaftlagerung war um ein vielfaches besser und die Entnahme bei vielen Teilen auf die Entnahme effizienter zugeschnitten.

Auch der Löschwasservorrat stieg um ganze 400 Liter auf 1200 Liter.

Mit der Inbetriebnahme unseres neues Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeuges HLF 20 im September 2009, wurde unser 1017er, in den Ergoldinger Feuerwehrruhestand versetzt.

31 Jahre Feuerwehrdienst waren eine beträchtliche Zeit für ein Fahrzeug dieser Generation.

 

Ergolding 40/1, die Bezeichnung für das aktuelle „erste“ Löschfahrzeug, mit einem Aufbau der Firma Ziegler und einem Fahrgestell der Firma MAN hat ein zulässiges Gesamtgewicht von15.550 kg und einer Motorleistung von 206 KW / 280 PS bei 2.400 U/min.

Ausgestattet ist dieses Fahrzeug mit einer Feuerlöschkreiselpumpe FPN 10-2000.

Der Löschwasservorrat hat sich wiederum um 400 Liter auf nun ganze 1600 Liter erhöht. Zusätzlich befindet sich ein Schaumtank mit 120 Liter auf dem Fahrzeug.

Schnellangriffeinrichtung, Atemschutzgeräte, Rettungsatz mit Spreizer und Schere, Hebekissen, Travel Power Generator 7KVA, pneumatischer Lichtmast sind einige Gerätschaften bzw. Ausrüstungsgegenstände die verlastet wurden.

Verbaut wurde über das ganze Fahrgestell eine hydraulische Seilwinde der Firma Rotzler mit einer Zugkraft von 50 kn und 60 Meter Seil.

 

2019 bekamen wir dann wiederum ein neues Fahrzeug, was somit einen Abschied von Ergolding (inzwischen) 41/1 hieß.

Ein Löschfahrzeug für den Katastrophenschutz (LF 20 KatS) ist eines der neuesten Fahrzeuge im Fuhrpark der Feuerwehr Ergolding.

Dieses Fahrzeug ist ein Gemeinschaftsprojekt der Feuerwehren Altdorf und Altheim.

Konzipiert auf die entsprechenden Anforderung jeder Wehr wurden die Fahrzeuge im Jahr 2019 an die drei Feuerwehren übergeben.

Das Fahrgestell war wiederum ein MAN.

TGM 16.290 und der Aufbauhersteller die Firma Rosenbauer aus Österreich.

Zur Beladung gehören u. a. Ein Wassertank mit 2500 Liter Fassungsvermögen, eine Feuerlöschkreiselpumpe FPN 10-3000, eine Dynawattanlage, Stromerzeuger, Lichtmast, Faltbehälter, Tauchpumpen, Atemschutzgeräte, 300 Meter B-Schlauch während der Fahrt verlegbar, 'Handwerkszeug und einiges mehr.

 

In den vergangenen 43 Jahren hat die Gemeinde Ergolding unsere Feuerwehr mit vier Löschgruppenfahrzeugen ausgestattet.

Ein großes Dankeschön seitens der Feuerwehr Ergolding an die Marktgemeinde.


 

Anbei noch einige Bilder der vergangenen Jahre.