Es geht wieder los!

4. Juni 2021

Nach ewig laaaaanger Zeit beginnt allmählich der Alltag wieder.

Nicht nur Lockerungen in Wirtschaft, Handel und Kultur, nein auch in unserer Feuerwehr geht schön langsam der Übungsbetrieb wieder in seine geregelten Bahnen über.

Die sinkenden Corona-Zahlen helfen auch uns die Kontaktbeschränkungen nach und nach zu lockern. 

Einem  Üben in größeren Gruppen steht schön langsam nichts mehr im Wege.

Kommandant Michael Bruckmoser startete gestern am Freitag wieder mit einer Ausbildungsübung.

Schwerpunkt war der Umgang mit der Drehleiter. Betroffen hatte diese Übung Maschinisten aber auch die Korbbediener.

Nach einer einstündigen, theoretischen Einweisung in Hindernisse, Abstände, Untergrund und Sicherheit, die sogenannte "H A U S -Regel" ging es für die insgesamt 13 Teilnehmer in die Praxis.

Das erste Übungsobjekt war eine Maschinenhalle in der Ergoldsbacher Straße.

Angenommen wurde eine verletzte Person auf dem Hallendach.

Die Drehleitermannschaft, bestehend aus Maschinist, Truppmann und Gruppenführer besichtigten zuerst die "Einsatzstelle" hinsichtlich der HAUS-Regel.

Unter Aufsicht von drei Feuerwehrkollegen, die sämtliche Handgriffe begutachteten und notierten, wurde die Drehleiter richtig platziert.

Die Leiter wurde durch den Maschinisten in Stellung gebracht und Gruppenführer und Truppmann haben im Korb die "Rettung" der verunfallten Person vorgenommen.

Nach erfolgter Rettung wurde das Fahrzeug wieder Einsatzbereit gemacht und man ging über zur Übungskritik.

Nun mussten die Bewerter sämtliche ihnen aufgefallenen Fehler, aber auch gelungene Entscheidungen, aufzeigen.

Die Drehleitermannschaft wurde gewechselt und wir gingen über in das zweite Szenario.

Ein angenommener Brand auf der Hinterseite des Daches.

Die Drehleiter wurde und den Augen neuer Bewerter in Stellung gebracht.

Zu dieser Übung wurde das Tanklöschfahrzeug, TLF 24/50, miteinbezogen.

Mit zwei Mann im Korb, einem Wenderohr am Korb ging es über das Vordach zur "Brandstelle". 3800 Ltr Löschwasser ging in kürzester Zeit auf das Dach nieder.

Brand aus und Rückbau. Wieder kam es zur Bewertung.

Drittes Szenario:

Ein Arbeiter verunglückte direkt unterm Hallendach an Rolltorarbeiten.

Die Drehleiter wurde von einer neuen Mannschaft so vor dem Hallentor platziert, daß ein "Einfahren" mit dem Leiterpark möglich wurde.

Nach kurzer Zeit war der Arbeiter von der Krankentragenhalterung aufgenommen und auf dem Boden den Rettungsdienst übergeben worden.

Zu einem neuen Übungsfall wurde die Ergoldsbacher Straße mit dem neuen Bauhof getauscht.

Im Bauhof stellte sich die "Einsatzlage" so dar, daß Personen aus dem ersten Stock des Hauses mittels Drehleiter gerettet werden müssen.

Auf den ersten Blick eigentlich eine einfache Sache, aber auch hier gab es verschiedene Sachen im Vorfeld zu bedenken.

Miteinberechnen musste man, daß die Personenrettung sich leicht auf andere Fenster ausweiten könnte. Somit durften die Gewichtsreserven, die bei größerer Ausladung "abnehmen" nicht ausser Acht gelassen werden.

Auch der Aufstellplatz der Leiter ist bei jedem Einsatz so zu wählen, daß ein reibungsloser Ablauf gewährleistet ist. Das heißt, das Fahrzeuge neben der Leiter eventuell vorbeifahren müssen, daß die Abstützung nicht immer komplett ausgefahren werden kann. Somit nimmt wiederum die Ausladung für die Rettung bzw. Brandbekämpfung ab.

Das und viele andere Punkte wurden bei dieser 4 1/2 stündigen Übung erklärt, aufgezeigt und  besprochen.

Nach einer letzten Aussprache zwischen Mannschaft und Bewertern ging es zurück ins Gerätehaus.

Die benutzten Gerätschaften wurden gereinigt bzw. gewechselt.

Im Übungsresümee wurde Kommandant Michael Bruckmoser bestätigt, daß gerade solche Übungen in kleineren Gruppen wichtig sind und für die Zukunft beibehalten werden sollen.

Natürlich gibt es, nach Aussage vom Kommandanten,  in nächster Zukunft wieder größeren Übungen. Schon alleine dafür die Kameradschaft und Zugehörigkeit, die in den letzten Wochen und Monaten schon stark gelitten hat, wieder zu stärken.

Diese "kleinen" Übungen bleiben aber weiterhin im Programm der Feuerwehr Ergolding.