Stationsausbildung der Freiwilligen Feuerwehr Ergolding!

04.10.2023

In Bayern leisten täglich ca. 326.000 aktive Feuerwehrleute Dienst am nächsten.

Ein Wissen und Können, das zu jeder Tag- und Nachtzeit abgefragt bzw. unter Beweis gestellt werden kann.

Das dies so ist müssen die Feuerwehrmänner und auch Frauen eine Vielzahl von Schulungen, Lehrgänge und Übungen über sich ergehen lassen.

Gerade in der vergangenen „Corona-Zeit“ war an Übungen, Schulungen oder auch Lehrgängen gar nicht zu denken.

Wir in der Feuerwehr Ergolding haben sofort nach den ersten Lockerungen wieder mit Übungsausbildungen begonnen. Jedoch in immer nur sehr kleinen Gruppen.

An Großübungen oder auch Gemeinschaftsübungen mit anderen Feuerwehren war gar nicht zu denken.

Gerade Übungen mit einem größeren Umfang sind für viele Teilnehmer interessant und immer wieder abwechslungsreich.

Aber auch „kleine“ Übungen mit einer geringeren Anzahl an Feuerwehrleuten ist sehr effektiv und interessant.

Bei uns im Ausbildungskalender sind einige Übungen als Stationsübung betitelt.

In diesen Übungen gilt es vielen Teilnehmern ihr Wissen für spezielle Einsatzszenarien aufzufrischen bzw. zu lernen.

Am Mittwoch den 04.10. 2023 fand eine dieser Übungen am Ergoldinger Feuerwehrgerätehaus statt.

Nach kurzen Begrüßungsworten durch Kommandant Michael Bruckmoser und Vorstand Andreas Tauber wurden die anwesenden aktiven Mitglieder zusammen mit der Jugendfeuerwehr in vier Gruppen eingeteilt und ihren Übungsleitern übergeben.

Station 1: Mobila

Seit kurzem sind wir im Besitz einer mobilen Warnanlage.

Hierbei handelt es sich in erster Linie bei verschiedenen Gefahrenlagen um die Information der Bürgerinnen und Bürger in Einsatznähe.

Sei es bei Großbränden die Fenster und Türen geschlossen zu halten oder aber auch bei Strom- oder Telefonausfall, Gefahrstoffaustritt oder Hochwasser geeignete Maßnahmen einleiten zu können.

Die Bedienung und Handhabung der am Fahrzeug fest verbauten Anlage wurde durch Vorstand Andy Tauber der Gruppe vermittelt.

Station 2: Einsatzdokumentation

Bei Großschadenslagen, die viele Einsatzkräfte sowie auch viele Fahrzeuge binden, muss man sich vor Ort einen Überblick schaffen aber im weiteren Verlauf auch bewahren.

Bei Einsatzlagen mit Abschnittsleitern, mehreren Hilfsorganisationen, vielen Feuerwehren und sonstigen Personen und Geräten an der Einsatzstelle verliert man sofort und mit Leichtigkeit den Überblick.

Hier ist eine gute „Einsatzübersicht“ das A und O.

Für die ersten wichtigen Informationen übernehmen wir die Einsatzleitung für das Ergoldinger Gebiet.

Im weiteren Verlauf und nach Ankunft und Einrichtung der Einsatzleitung für den Landkreis Landshut übernimmt die die eigentliche zuständige Leitung die Einsatzführung.

An speziell dafür erkundeten Punkten gibt es eine Einsatzleitung in Form von Fahrzeugen bzw. Containern.

Sämtliche Information sowie der gesamte Funkverkehr währen des Einsatzes laufen hier zusammen.

Hier befindet sich auch der Kommandostand der Feuerwehrführung.

Anhand von Tafeln, Plänen, Magnetschildern und einigem mehr, werden sämtliche Standpunkte von Fahrzeugen festgehalten. Funkrufnamen sowie Abschnittsleiter werden notiert, um bei Rückfragen effizienter agieren zu können.

Diese Station übernahm stellvertretender Kommandant Michael Böhm.

Station 3: Fahrzeugbewegung

Die schnelle Hilfe bei Einsätzen hängt nicht immer vom Können oder Geschick des jeweiligen Feuerwehrautofahrers ab.

Ab und zu stößt man aber auch hier an seine Grenzen. Fahrzeuge versperren die Zufahrt, behindern Löschangriffe durch falsches Parken oder Machen ein Erreichen einer Einsatzstelle zu einer langwierigen Anfahrt.

Hierbei gibt es, vom Abschleppsektor, übernommene Hilfsmittel. Rangierroller lassen nahezu fast jedes Fahrzeug vom „Einsatzweg“ verschwinden.

Mit Hilfe eines Rollers und einer speziell dafür gemachten Technik lassen sich Fahrzeuge mit nur wenigen Handgriffen entfernen oder „umparken“.

Gerade aber auch bei Verkehrsunfällen mit PKW´s können Einsatzstellen aber auch schneller „Autofrei“ gemacht werden, sodass die Einsatzbereitschaft im Gerätehaus wieder schnell hergestellt werden kann.

Diese Station leitete GF Thomas Huber

Vierte und letzte Station gestaltete GF Jürgen Siegl.

Station 4: technische Hilfeleistung/Rettung

Bei Verkehrsunfällen, gerade bei aufwendigen Fahrzeugrettungen wird spezielles Hilfsgerät bei der Bergung benötigt.

Ein festgelegter Bereich in der unmittelbaren Nähe zur Einsatzgeschehen wird mittels Plane zum Ablageplatz sämtlicher Geräte und Hilfsmittel, die zur Rettung benötigt werden.

Das Aufbauen dieses Bereitstellungsplatzes geschieht zeitgleich mit der Erstellung der Absicherung der Einsatzstelle und des Brandschutzes.

Jürgen Siegl erläuterte die Vorteile für die Bereitstellung.

Gerade in schwierigen oder gefährlichen Situationen bei der Personenrettung kann schneller und gezielter auf das richtige Rettungsgerät ohne großen Zeitverlust zugegriffen werden.

Alle vier Stationen wurden von insgesamt vier Gruppen in 20-minütigen Rhythmus durchlaufen.

Fragen wurden jeweils gleich vor Ort durch die Ausbilder abgearbeitet.

Gerade bei diesen Übungen geht es nicht um Schnelligkeit oder Genauigkeit.

Schwerpunkte werden besprochen, Fragen beantwortet und eventuell neue Rettungsmethoden geprüft.

Im Anschluß an das Verlasten sämtlicher Übungsgegenstände schloss sich ein Übungsessen im Feuerwehrgerätehaus an.

Der Dank ging in erster Linie an die gute ausgearbeitete Hauptübung sowie an die Ausbilder der jeweiligen Stationen.

Solche Übungen werden über das ganze Jahr verteilt zwischen Spezialübungen, Atemschutzausbildungen, Maschinisten- und Sanitätsübungen ihren festen Platz im Übungskalender der Feuerwehr Ergolding haben.