Brand im Übungshaus

16. Februar 2019

Vor Kurzem wurde der Feuerwehr Ergolding ein ganz besonderes Übungsobjekt zu Teil.

In der Landshuter Wolfgangssiedlung steht ein kompletter Wohnblock zwecks baldigem Abriss leer.

Auf Anfrage von einem Zugführer des Löschzuges Siedlung wurde die Ergoldinger Wehr auf das Objekt aufmerksam gemacht.

Im Zuge einer Samstagsübung waren 18 Kameraden mit vier Fahrzeugen, unter anderem mit zwei Löschfahrzeugen (HLF 20 und TLF 24/48), an der Übungsstelle eingetroffen.

Bei der Einsatzübung wurde ein Kellerbrand mit eingeschlossenen Personen angenommen.

Ausgerüstet mit schwerem Atemschutzgerät machten sich mehrere Trupps auf, Bewohner aus dem drei-stöckigen Wohnhaus zu befreien.

Durch das verrauchte Treppenhaus war dieser Fluchtweg leider weitgehend abgeschnitten.

Zeitgleich wurde versucht, Personen mit tragbaren Leitern über die Fenster zu retten.

Zum Einsatz kamen aber auch Fluchthauben (auch: Brandfluchthaube, ist eine Schutzhaube aus beschichtetem Gewebe mit integriertem Sichtfenster und Mehrbereichsfilter) mit denen es möglich ist, Bewohner trotz des Rauches, kurzzeitig durch verqualmte Räume oder Treppenhäuser zu retten. 

Nachdem alle Bewohner über die jeweiligen Möglichkeiten gerettet worden waren, traf man sich im Hof zu einer Übungsbesprechung.

Den 18 Teilnehmern, bestehend aus Aktiven aber auch Jugendfeuerwehrlern, zwei davon weiblich, wurde das komplette Einsatzszenario noch einmal durch die Übungsleiter, Kommandant Alexander Kiesl und Gruppenführer Thomas Bruckmeier genau erklärt.

Probleme und Verbesserungen wurden angesprochen und die gängigen Praktiken weiter vertieft.

Zum Beispiel das schnelle Entrauchen eines Gebäudekomplexes mittels eines Lüfters, um diesen wieder für weitere Rettungsmaßnahmen nutzen zu können.

Schneller Schlauchtransport in obere Stockwerke wurde ebenso geübt wie verschiedene Anleiterarten und schnelles, effektives, gewaltsames Öffnen von Türen.

Die Feuerwehren werden seit einiger Zeit für Wohnungsöffnungen alarmiert, wenn der Rettungsdienst oder aber auch die Polizei keinen Zugang zur Wohnung und somit zum Patienten hat. Mit einem speziellen Gerät gelingt es der Feuerwehr nahezu jede Tür gewaltfrei zu öffnen. Sollte es aber zu Zeitdruck oder Gefahr für den Patienten kommen, wird eine schnellere Öffnung durch die jeweiligen Kräfte angeordnet.

Weil die Gebäude abgerissen werden, wurden zwei Brandstellen aus dem Jahr 2017 nicht mehr saniert. Die Zimmerwände in den jeweiligen  Wohnungen wurden so belassen, wie sie nach dem Einsatz hinterlassen wurden.

Diese Bilder hinterließen gerade bei den jungen Kameraden mächtig Eindruck.

Die Übung dauerte bis in die Nachmittagsstunden hinein.

Ein gemeinsames Übungsessen war in den Tag mit inbegriffen.

Im Feuerwehrgerätehaus  wurde verbrauchtes Material erneuert und getauscht. Atemschutzgeräte wurden gewechselt, sodaß die Feuewehr Ergolding für den nächsten Einsatz wieder bereit stehen kann.