Ein Toter für 128,50 Euro!?

22. Mai 2019

Vor ca einem Jahr haben zwei Filmemacherinnen aus Osnabrück ein "Gaffer-Video" ins Netz gestellt.

In erster Linie wahrscheinlich um aufzuzeigen, wie menschenverachtend bei Unfällen oder Einsätzen mit Verletzten oder sogar Toten durch "Filmer" umgegangen wird.

Im Zeitalter von Handy, Tablet, Kamera,... ist es ein LEICHTES, Bilder, Filme, Geschehnisse ins Netz einzustellen und somit WELTWEIT zu veröffentlichen.

In dem Film, wenn auch in diesem Fall NUR gestellt, wird deutlich, wie die Sensationsgier einiger Menschen über den ethischen Grundsätzen steht.

In vielen Momenten ist die Neugierde ja auch nicht immer schlecht. ABER es gibt Situationen, in denen der Kopf eigentlich sagen müsste: STOP, hier nicht!!!

Hier gehts zum Video:

https://www.youtube.com/watch?v=nRmuaVPiodI

 

Vor kurzem ereignete sich im Raum Nürnberg/Feucht ein Autobahnunfall.

Ein LKW Fahrer aus Ungarn übersah ein Stauende und fuhr mit voller Wucht auf seinen Vordermann auf. Der Zusammenstoß war so stark, daß das komplette Fahrerhaus aus der Befestigung abriss und auf der Straße zum Liegen kam.

Für den Fahrer kam jede Hilfe zu spät.

Es bildete sich mit sofortiger Wirkung ein Stau. Als die Hilfskräfte am Unfallort eintrafen, bot sich ihnen ein Bild der Verwüstung. Im weiteren Verlauf wurde einer der drei Fahrstreifen für den Verkehr wieder freigegeben.

Und jetzt stellte sich bei vielen Verkehrsteilnehmern die große Sensationsgier ein.

Wie bereits ein paar Zeilen zuvor geschildert, wurden dann die menschlichen und ethischen Gründe beiseitegeschoben und mit Handy´s und Tablet das ganze Ausmaß gefilmt und fotografiert.

Das gleiche passierte aber nicht nur auf der einen freigegebenen Fahrspur.

Auf der anderen Autobahnseite, Fahrspur in entgegengesetzte Richtung, kam der Verkehr ebenfalls zum Erliegen. Grund: GAFFER. Auch dort hielt es die Leute nicht davon ab, Bilder und Videos der Einsatzstelle zu machen.

Der Polizeidirektor Stefan Pfeiffer, Leiter der Verkehrspolizeiinspektion Feucht, war ebenfalls an der Einsatzstelle.

Auch er konnte KEIN Verständnis für die "Filmer" aufbringen.

Plötzlich drehte er den Spieß um. Er hielt gezielt Gaffer an und fragte ob sie nicht Lust hätten, den Toten zu fotografieren? Fahrzeuglenker überredete er sogar aus ihren Fahrzeugen auszusteigen. Nachdem den Leuten überhaupt bewusst wurde, um was es hier geht, entschuldigten sie sich.

Trotzdem wurde ihnen ein Ordnungsgeld von 128,50 Euro abgenommen. Dann durften sie ihre Fahrt fortsetzen. Der Polizei sind für weitere Vorgehen leider die Hände gebunden.

Hier gehts zum Bericht:

https://www.youtube.com/watch?v=Nq-b8TFKFaQ

 

PS: DIeser Film wurde NICHT gestellt. Viele Medien berichten seit einiger Zeit genau über diesen Vorfall.

(BR 24, Focus, RTL,...)

 

WIR APPELIEREN AN DEN VERNÜNFTIGEN MENSCHENVERSTAND!!

SEI KEIN GAFFER, SEI HELFER!!