Bereits 48 Einsätze im Jahr 2020

17. März 2020

Feuerwehr Ergolding zieht Bilanz

Kommandant Bruckmoser blickt mit schlagkräftiger Mannschaft in eine positive Zukunft

<p>Kommandant Michael Bruckmoser (rechts) und Vorsitzender Andreas Tauber ziehen sechs Monate nach dem Neustart in der Feuerwehrführung ein erstes positives Fazit.</p>

Kommandant Michael Bruckmoser (rechts) und Vorsitzender Andreas Tauber ziehen sechs Monate nach dem Neustart in der Feuerwehrführung ein erstes positives Fazit.

(Quelle: FFW Ergolding)

"Eine Mannschaft zu haben, die besser nicht sein könnte, erfüllt mich mit Stolz, der Kommandant der Feuerwehr Ergolding, einer der einsatzstärksten im Landkreis Landshut, zu sein", sagt Michael Bruckmoser. Nach sechs Monaten an der Spitze zogen Bruckmoser und der Vorsitzende des Feuerwehrvereins, Andreas Tauber, kurz Bilanz.

Vor rund einem halben Jahr, im September 2019, trat Michael Bruckmoser die Stelle als Kommandant der Ergoldinger Feuerwehr an. Kein leichtes Erbe: Nach internen Zerwürfnissen, vielen in Umlauf gebrachten Unwahrheiten, großem medialen Druck und dem Rücktritt seines Vorgängers im Juli 2019 gab es viel aufzuarbeiten, sind sich Bruckmoser und Tauber einig.

Neustart mit zwei Stellvertretern

Die Mannschaft zeigte im September Vertrauen, mit überwältigender Mehrheit wählten sie Bruckmoser zum ersten Kommandanten. Gleichzeitig wurde erstmalig im Landkreis Landshut durch den Markt Ergolding ein weiterer stellvertretender Kommandant eingesetzt. Die Fülle der Aufgaben zur Führung einer Feuerwehr sowie die Nachbearbeitung der zuvor entstandenen Versäumnisse übernahmen Bruckmoser und seine Stellvertreter Christian Kropshofer und Günter Deller fortan somit zu dritt. Wie Bürgermeister Andreas Strauß bei der Wahlversammlung im September sagte, sollten sich die Aufgaben auf mehrere Schultern verteilen.

Zu den Vorwürfen, die die Ereignisse ins Rollen gebracht haben, äußern sich Bruckmoser und Tauber knapp. Das Kapitel sei abgeschlossen und es gelte, nach vorne zu blicken. "Alle erhobenen Vorwürfe gegen Mitglieder der Feuerwehr erwiesen sich im Laufe der Ermittlungen von Polizei und Staatsanwaltschaft zwischenzeitlich als gegenstandslos, sämtliche Verfahren wurden eingestellt", betont Tauber.

Die größte Aufgabe, die es zu stemmen galt, war, die gespaltene Mannschaft wieder zu vereinen und gleichzeitig den Bürgern der Marktgemeinde zu beweisen, dass sie sich an jedem Tag und zu jeder Zeit auf die Mannschaft verlassen könne. Gleichzeitig standen zwei Neufahrzeuge in den Hallen, die intensiv beübt werden mussten. "Diese Herausforderungen konnten wir nur mit der Unterstützung aller Mitglieder meistern", sagt Bruckmoser.

Das kontinuierliche Engagement aller Mitglieder der Feuerwehr sei auch weiterhin erforderlich - und gegeben, wie Bruckmoser betont. Bedingt durch die Unstimmigkeiten im vergangenen Jahr verließen drei Personen die Einsatzabteilung, gleichzeitig wurden in den vergangenen sechs Monaten elf aktive Neuzugänge in den Feuerwehrverein aufgenommen. Die Mannschaft sei also gut aufgestellt, was angesichts der Aufgaben wichtig sei. Aktuell werden viele dringend erforderliche Ausbildungen angeboten, dazu gehören Lehrgänge zur Absturzsicherung, die Ausbildung von Drehleiter- und Korbmaschinisten am Standort oder weitere Module zum Umgang mit der Kettensäge.

Großes Engagement bei den Mitgliedern

Innerhalb des Vereins sei laut Tauber, vor allem im vergangenen halben Jahr, eine nie dagewesene Kameradschaft zu spüren. Diese lasse sich sowohl an der Übungs- und Einsatzbeteiligung als auch an gemeinsamen Unternehmungen der Feuerwehrmänner und -frauen ablesen. In der jüngsten Hauptübung - die zusammen mit der Nachbarfeuerwehr Piflas durchgeführt wurde - waren insgesamt 43 von 69 aktiven Feuerwehrdienstleistenden anwesend. Da in den Einsatzfahrzeugen nur 35 Sitzplätze verfügbar sind, fuhr man zusätzlich mit drei Privatfahrzeugen zur Übung.

"Es ist schade, dass der Ruf der Ergoldinger Feuerwehr am Fehlverhalten oder Fehlaussagen einzelner Personen so leiden musste" sind sich Bruckmoser und Tauber einig. Aber sie blicken positiv in die Zukunft: Die mittlerweile zurückgewonnene Gemeinschaft und die lösungsorientierte Zusammenarbeit innerhalb der Wehr, genauso aber auch nach außen, haben es ermöglicht, die bereits hohe Zahl von bisher 46 Einsätzen in diesem Kalenderjahr kompetent zu bewältigen. Mittlerweile sei es der Feuerwehr Ergolding besser als zuvor möglich, die gemeinsamen Ziele und Aufgaben zu erfüllen. Maßgeblich seien die offene und transparente Kommunikation, die Lösungsorientierung und die Wertschätzung eines jeden einzelnen Feuerwehrdienstleistenden.

 

(Quelle: Landshuter Zeitung)